4. Heidentag – 24. bis 26. September 2004

Danksagung der KULTURGEISTER – DACHVERBAND FÜR TRADITIONELLE NATURRELIGION e.V.

Wir danken für die freundliche Unterstützung am 4. Heidentag:

KultURForum
YGGDRASIL-KREIS e.V.
ODINIC RITE DEUTSCHLAND e.V.
NEMETON DEARRAICH GROVE OBOD
NEMETON CLOCHSLIAPH DRUIDENORDEN e.V.
COMARDIIA DRUUIDIACTA
ORDER OF WHITE OAK
KREIS DER BÄUME
IRFD INITIATIVE FÜR RELIGIONSFREIHEIT
TROMMELGEISTER
KLANGWERKSTATT ALTENSTADT
GODESS OF THE SACRED GROVE
SCHAMANINNENBUND
CHURCH OF ISIS
RHEINGOLD COVEN
AMERICAN CIRCLE OF WICCA
GARDNERIAN CIRCLE OF WITCHES
CHURCH AND SCHOOL OF WICCA
WICCA KREIS  (DA)
ULFGARDSSON und HEIMDALLS ERBEN
Den Barden RAGIN, YANN AR CARNAC

Vielen Dank unseren Göttinnen und Göttern, die dieses Fest mit ihrem Segen ermöglicht haben. Es sind immer die vielen kleinen Hände, die grosse Dinge bewegen …

 

Bericht zum 4. Heidentag – vom 24. bis 26. September 2004 im Taunus
von Sarrraounia

Als am Donnerstag Morgen, dem 23. September, immer noch „schwere Sturmböen“ für den Hintertaunus angekündigt wurden, waren wir kurz davor den 4. HEIDENTAG abzusagen bzw. auf Mai 2005 zu verlegen. Das ihr/wir alle nicht aus Zucker sind und auch Regen aushalten, war uns klar. Aber Sturmböen, und zwar schwere, und das auf einem Berg. Auch die Feuerwehr, die wir um den Aufbau ihrer Zelte gebeten hatten, war skeptisch. Nun hatten wir die Verantwortung für viele Menschen, darunter auch Kinder. Da traf mich ein Geistesblitz: Die „Maibacher Schweiz“, ein ehemals renommierter Gasthof, wurde vor einem Jahr von ein paar Leuten ersteigert, die dort ein Kulturzentrum und Seminarhaus aufbauen wollen. Ich rief sie an und nach wenigen Sätzen war der Deal perfekt und der 4. HEIDENTAG hatte ein Dach über dem Kopf. Nun lief die Umorganisation auf vollen Touren und viele haben ganz kräftig mit geholfen.

Ab Freitag morgen 6.00 Uhr ging es los. Die Leute vom Berliner CLOCHSLIAPH ORDEN standen nach durchfahrener Nacht vor unserer Tür. Die Küche wurde zum Büro. Der 1. und der 2. Vorsitzende fädelten gemeinsam, für das Kunstprojekt, Tafeln auf Wäscheleinen. Jede neue Aufgabe die sich auftat wurde von dem übernommen, der gerade mit etwas anderem fertig geworden war.

Die Maibacher Schweiz füllte sich innerhalb weniger Stunden mit Leben. Die Räumlichkeiten erwiesen sich als perfekt für unsere Zwecke: Das Skalden- und Barden-Programm der COMARDIIA DRUUIDIACTA, am Freitag Abend, fand in einem von uns mit Zweigen geschmücktem Theatersaal statt. Die Akustik für die vier HarfenspielerInnen war hervorragend. Das Atrium wurde zum Herzstück, Kunst und Kunsthandwerk fanden hier bei Tageslicht ihren idealen Platz. Wer alles betrachtet hatte, konnte an der Theke vis a vis einen Met verköstigen. Im Vierecksgang rund um das Atrium fand sich das Kunstprojekt wieder, das Kaminzimmer beherbergte die „Spirale der Verwandlung“. Die Garderobe wurde zur Mysterien-Kammer. Die Stammtisch -Ecke erklärte ich zu meiner Rezeption, von der aus ich die Zimmer verteilte, die Gaststube wurde zum Begegnungs- und Essraum, in der Hotel-Großküche brodelten schon bald die Suppenkessel. Es gab ein paar Doppelzimmer mit Dusche, die bevorzugt an Gäste mit kleinen Kindern gegeben wurden, der „Blaue Salon“ wurde das Herren -Schlafzimmer und der „Meditationsraum“ zum Damengemach. Die YGGDRASIL-Leute die im benachbarten Bodenrod wohnten, nahmen weitere Gäste auf. So dass zum Schluss jeder einen Schlafplatz zu seiner Zufriedenheit gefunden hatte. Soviel zur organisatorischen und räumlichen Seite.
Die Stimmung, die Atmosphäre, die Zusammenarbeit aller Anwesenden war einfach überwältigend. Ja, ich muß jetzt mal zu Superlativen greifen.

Samstag Morgen bei Sonnenaufgang ging eine Gruppe mit Fearrac zur Runen-Meditation in den Wald. Danach konnte man mit einem Revierförster besonderer Prägung einen Waldspaziergang machen und so einiges über die Bäume erfahren. Während und nach dem Frühstück bauten die Mitglieder der COMARDIIA DRUUIDIACTA die „Spirale der Verwandlung“.
Um 12.00 Uhr versammelten sich alle zur Begrüßung im Theatersaal. Es waren viele verschiedene Gruppen da (siehe Danksagung der KultURgeister) und wir gedachten auch unserem verstorbenen Gründungsmitglied Merle Pommert.

Am Abend zogen wir ruhig hinunter ins Tal und spiralten uns auf den Platz, umkreisten ihn dreimal um dann in einem dreifachen Kreis zusammen zu kommen. Das Fest wurde verkündet und seine Bedeutung erklärt. Die vier Elemente wurden aus den jeweiligen Himmelsrichtungen herbei gerufen, der Heilige Kreis gezogen und geschlossen. Gebete, Gesänge, Anrufungen, Verkündungen der Runen-Weisheiten und Segenswünsche aller anwesenden Gruppen, fanden ihren Platz. Jede Gruppe entzündete eine Fackel und überbrachte ihren Segen. Die Fackeln wurden zu einem Feuer in der Mitte zusammen getragen, die drei Kreise lösten sich in einem Großen auf und das riesige Horn mit dem Namen „Verhängnis“ machte zum Blot-Trinken die Runde. Es regnete übrigens kein bischen, erst nachdem alle wieder in der Maibacher Schweiz angekommen waren, fing es an zu regnen. Nach einem mitternächtlichem Imbiss bei Kerzenschein kam die Stunde der TROMMELGEISTER. Frank Köstler von der Klangwerkstatt Altenstadt hatte eine große Pow Wow mitgebracht , mit der er und Volkert, beide Gründungsmitglieder des YGGDRASIL-Kreises, die Trommelgeister riefen.
Mit Djembes und Talking Drums wurde das Blut zum Kochen gebracht und die Tanzgeister ließen nicht lange auf sich warten…
Aber das war noch nicht alles: Am Samstag Nachmittag gab es das „Offene Podium“: Wir konnten uns wieder mit Fritz Steinbock’s Kurzgeschichten amüsieren und weiteren Skalden unser Ohr schenken. Karlnunnios bat zum Folklore-Tanz und Helen kümmerte sich um unsere Kinder, während wir im FORUM den Vorträgen zum Thema „Goden und Druiden in der Traditionellen Naturreligion“ unsere Aufmerksamkeit schenkten. Mit Hilfe eines Rednerstabes gelang es uns eine sehr fruchtbare Diskussion zu führen. Die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammen gefasst:
Goden und Druiden haben in den unterschiedlichen Gemeinschaften unterschiedliche Aufgaben. Während im ODINIC RITE DEUTSCHLAND die Blotmänner und Blotfrauen hauptsächlich für den Ablauf der Rituale zuständig sind und von den Mitgliedern gewählt werden, haben die Goden des YGGDRASIL-Kreises auch eine Wissens- und Fertigkeitsprüfung sowie den traditionellen Bluteid abzulegen. Die Aufgaben dieser Goden, so wie der Druiden der COMARDIIA DRUUIDIACTA und des CLOCHSLIAPH ORDENs unterstützen Novizen bei ihren spirituellen Erfahrungen und geben u. a. auch persönliche Aufgaben. Die Freiwilligkeit auf Seiten der Novizen hierzu ist selbstverständlich, aber sei ausdrücklich noch einmal erwähnt.
Worüber sich alle Goden, Druiden, Barden, Skalden, Hexen und Heiden einig sind, ist die Aufgabe des Einzelnen seinen Kontakt zu den Göttern zu finden. Heidnische „Priester“ können diese Aufgabe nicht stellvertretend übernehmen, aber sie können sehr wohl Hilfestellung dabei leisten. Einigkeit bestand auch darüber, dass wir Heiden keinen obersten Druiden und/oder obersten Goden brauchen. Selbsternennungen dieser Art fallen einfach unangenehm auf.

Sonntag Morgen verwandelte sich die Maibacher Schweiz wieder in einen emsigen Bienenkorb. Mittels Loseziehen wurden die Putzarbeiten verteilt und es wurde bei bester Laune gefegt, gewischt, verpackt, geschleppt, gespült und geschrubbt. Während dem Abschluß-Kreis im Saal fibrierte die Luft und angesungen von der Bardin Hjordis sang der ganze Kreis. Jetzt machten sich die Herzen Luft und ach, jetzt hör ich aber auf, schnief.

Es war so reich, es war so schön, habt alle vielen Dank. Ihr habt mich, trotz Bronchitis, durch diese Tage getragen. Besonderen Dank an Thorgan für seinen Kräuter-Met und Christine für das Kräuteröl-Wasser.
Sarraounia

Was sich in den Tagen und Wochen nach dem HEIDENTAG abgespielt hat, die vielen Leserbriefe, in der Butzbacher Zeitung, aus Dörfern im Umkreis bis zu 20 km, Ortsbeiratssitzungen, Entstehung einer Bürgerinitiative gegen Sekten und Kontakte zu katholischen und evangelischen Pfarrern, könnt ihr demnächst an dieser Stelle lesen.

 

Erlebnisberichte zum 4. Heidentag

gefunden auf der Seite www.bioregionalismus.de

13.10.04 – Heidentag 2004 – ein Erlebnisbericht

Freundlicherweise hat uns ein Leser dieser Seiten einen Erfahrungsbericht vom Heidentag 2004 geschickt, den wir gerne veröffentlichen.

Wie schon vor zwei Jahren kamen auch diesmal ca. 100 Heiden verschiedener Richtungen in der Nähe von Butzbach zusammen, um Meinungen auszutauschen, spirituell zu arbeiten, die Götter zu ehren und auch einfach, um zu feiern und eine gute Zeit mit Gleichgesinnten zu haben. Da der Veranstaltungsort aufgrund des miserablen Wetterberichts sehr kurzfristig verlegt worden war (ein Veranstaltungshaus statt Zeltplatz) war der Freitag teilweise noch recht chaotisch, aber wie immer ging …

… schlußendlich alles glatt, und am Abend waren alle untergebracht und guter Dinge. Viele kannten sich bereits von anderen Veranstaltungen, und so war der erste Abend meist den Gesprächen mit alten und neuen Bekannten gewidmet, und manch einer kam erst gegen morgen ins Bett.

Für einen Teil der Anwesenden begann der Samstag mit einem Runenworkshop zu Sonnenaufgang, an dem der Schreiber dieser Zeilen jedoch nicht teilnahm. Der übrige Samstag war dann nach dem Frühstück gut durch verschiedene Programmpunkte ausgefüllt, verschiedene künstlerische Vorträge sowie spirituelle Angebote ließen keine Langeweile aufkommen und boten für alle Interessen etwas. Erster Höhepunkt des Wochenendes war dann das Diskussionsforum zum Thema „Heidnisches Priestertum“, bei dem sich wieder einmal zeigte, dass auch unterschiedliche Ansätze zum durchaus gleichberechtigt nebeneinander existieren können. So präferieren einige der Mitgliedsgruppen wie der Odinic Rite Deutschland ein reines Wahlpriestertum, andere dagegen eher eine Art Weihepriestertum. Gemeinsam ist allerdings allen, dass „Priester“ (um den Begriff hier weiter zu verwenden) zwar durchaus lehren, aber letztlich niemandem etwas vorschreiben können, und dass die Essenz aller Diskussion der bekannte Satz „Naturreligion ist Erfahrungsreligion“ ist und bleibt!

Am Abend dann ging es in den Wald zu einem gemeinsamen Ritual, dass sehr stimmungsvoll war und zu dem wie immer Angehörige aller anwesenden Gruppen ihren Teil beitrugen. Und das schönste war: es blieb bis zum späten Abend trocken (Heidentagstypisch), was deutlich zeigte, dass die Götter mit uns zufrieden waren – wir waren es mit ihnen auch. Der Rest des Abends und der Nacht verging dann wieder mit guten Gesprächen, viel Sumbeln von Seiten der anwesenden germanischen Heiden) und einer genialen Trommelsession der „Trommelgeister“ nebst Mittrommlern aus dem Kreis der Teilnehmer. Auch dies wurde wieder eine lange Nacht, wenn auch viele von uns angesichts der Heimreise am nächsten Tag rechtzeitig ins Bett gingen.

Am Sonntag gab es dann noch verschiedene künstlerische Darbietungen, aber nach und nach holte uns auch der Alltag wieder ein, zum Beispiel in Form der Reinigungsdienste. Und wie immer war der Abschied lang und intensiv – manche von uns werden sich wohl erst beim nächsten mal in 2 Jahren wiedersehen.

Weitere Infos und Presseberichte zum Heidentag 2004 gibt es direkt bei den Veranstaltern.

Quelle:
http://www.bioregionalismus.de/archives/cat_glaube.html

 

gefunden auf der Seite www.esoterik-magazin.net

von Yr Wyddfa

Als Reporter ist man angehalten, außerhalb zu stehen und zu beobachten. Doch diese Gastfreundschaft, diese Aufnahmefreude der Gruppe, die am Heidentag teilnahmen, machte es einem fast unmöglich, sich nicht in den Bann dieser rundum gelungenen Veranstaltung zu stürzen.
Der diesjährige Heidentag wurde in Maibach (bei Usingen / Hessen) in der „Maibacher Schweiz“ abgehalten. Ein ehemaliges Hotel, welches für den Heidentag die ideale Atmosphäre lieferte, welche durch Fachwerk sehr schön betont wurde.
Ich könnte nun Seitenweise über gemeinsame Rituale, Tänze, Trommelrituale, Gedichte und Geschichten, Sänge, Spiele, Harfenmusik und so weiter berichten, doch das soll heute nicht Gegenstand dieses Berichtes sein. Die verzauberte Atmosphäre, dieses wundersame Einverständnis zwischen jedem Teilnehmer, die Freude und den tiefen Frieden, den diese Veranstaltung in mir ausgelöst hat, lässt sich nicht beschreiben, lässt sich nicht so in Worte fassen, dass diese Atmosphäre zu beschreiben wäre. Weder Buchstaben noch Papier, geschweige denn das Internet ließen es zu, von einer solchen Wärme zu berichten.
Es ist etwas, welches selbst erlebt werden muss, ich kann es jedem nur ans Herz legen.

Worüber ich heute berichten möchte, ist mein persönlicher Favorit des Heidentages, eines der absoluten Highlights – dem Forum.
Es war eine Diskussion nach Beiträgen über das Heidentum an sich (Vorgetragen vom „Yggdrasil – Kreis“), Die Kelten (vorgetragen vom „Order of Chlochsliaph“) und die Germanen (Vorgetragen vom „Ordenic Rite Deutschland“). Warum dieses Forum als absolutes Highlight anzusehen ist, ist eigentlich sehr leicht zu beschreiben:
Ich habe schon über zehn Jahre Diskussionen aller Art über das Heidentum miterlebt. Erfahrungsgemäß endete es immer in einem Desaster, in dem sich Beleidigungen, Vorwürfe der Inkompetenz und Aberkennung jeglicher menschlichen Würde gegenseitig an den Kopf geworfen wurden.
Wenn man nun bedenkt, dass am Heidentag Kelten, Germanen, Wicca, Freifliegende und andere heidnische Gruppierungen vertreten waren, müsste man oben beschriebenes Szenario erwarten. Doch das Gegenteil war der Fall.
Wenn man auch nicht sagen konnte, dass in allen diskutierten Punkten ein Konsens erlangt wurde, so suchte aber der Umgang miteinander seinesgleichen. Noch nie habe ich eine so konstruktive und inspirierende Diskussion erlebt wie an jenem Samstag. Allein die Tatsache, dass jeder Redner und Diskussionspartner angehört wurde, bis er das letzte Wort gesprochen hatte, ehe ein weiterer sich dazu äußerte, zeugte von einem sehr hohen Diskussionsniveau.
Wenn man nun noch bedenkt, worüber diskutiert wurde, so verwundert mich diese Tatsache im Nachhinein noch mehr:
Die Diskussion begann mit der Frage nach Traditionen. Ob man sich traditionell nennen darf, ob dies heute noch möglich ist und ob man statt „traditionell“ vielleicht „seriös“ verwenden sollte. Das Wort Tradition ist, so denke ich, eines der am häufigsten verwendeten Worte der heidnischen Kultur.
Auf dieser Grundlage wurde ein Thema angesprochen, welches auch schon heftig diskutiert und worüber nicht weniger heftig gestritten wurde: Toleranz und Einigkeit.
Ein Konsens wurde in dieser Frage erzielt, dass wir als Heiden zusammenhalten müssen, um bestehen zu können. Wir müssen nach Gemeinsamkeiten suchen, nicht nach Differenzen, müssen Zuhören lernen, nicht Ignorieren. Dinge, die vorher vielleicht schon klar waren, die aber bis zu dieser wundervollen Diskussion aber nicht umgesetzt waren. Selbst das Christentum hat Zuspruch aus diesem heidnischen Kreis erhalten. Mahnende Worte wurden laut, dass man Christentum, Christ und Kirche nicht in einen Topf werfen darf sondern separieren und differenzieren muss. Niemand lachte über diese Mahnung, niemand erzürnte sich daran, es wurde noch nicht mal darüber geschmunzelt.
Aber dennoch gab es böses Blut. Nicht zwischen den einzelnen Gruppen. Diese haben als Heiden gemeinsam zusammengestanden.
Nein, interessanterweise waren es die Maibacher, welche sich scheinbar erzürnten. Es gab einen sehr bösen Leserbrief in einer Butzbacher Zeitung, in der die Teilnehmer des Heidentages als Harry – Potter – Figuren und – schlimmer noch – Als Anhänger dunkler Sekten bezeichnet wurden.
Interessant ist dieser Leserbrief daher, als dass man hier ein Archetyp von Problem hat, mit der wohl jede Religion in ihren Anfängen zu kämpfen hat: Unwissen und Angst. Diese Kombination kann sehr schnell in Gewalt umschlagen, eine hochexplosive Mischung.
Doch was können wir machen, um einer Verfolgung zu entgehen, die die Christen in ihren Anfängen hatten und die auch die Hexen des Mittelalters das Leben kostete? Ganz klar: Aufklären! Wir müssen aufhören, uns hinter unseren Computern verstecken. Wir dürfen nicht mehr schweigen, dürfen uns nicht mehr hinter unserer Hülle verstecken, sondern müssen beginnen, Farbe zu bekennen.
Doch Vorsicht! Farbe bekennen heißt nicht, mit Farbe herumzuspritzen oder gar andere Menschen anmalen zu wollen! Was heißt das? Es bedeutet, dass wir nicht jedem, der uns auf der Straße begegnet, ins Gesicht schreien sollen, dass wir Heiden sind. Ebenso ist es ein absolutes Tabu, andere Menschen von ihrem Glauben abbringen zu wollen. Missionierungen waren schon immer der falsche Weg. Unsere Religion sollte das eigentlich auch verbieten.
Gespräche sind sinnvoll und wichtig. Wir müssen klar machen, dass wir zu unserem Glauben stehen und dass er eine Berechtigung hat. Vielleicht werden wir als Spinner abgetan, aber meine Güte! Ist uns das Heidentum so wenig wert, als das wir uns davon beeinflussen ließen? Geht hinaus auf die Straße! Ihr glaubt gar nicht, wie sich ein Gespräch über Religion entwickeln kann, wenn man offen damit umgeht und nicht beschämt schweigt, wenn das Thema auf den Tisch kommt. Ihr werdet Euch wundern! Lasst uns zusammen eine neue Ära der heidnischen Religionen einläuten, was wohl auch der Grundsatz des diesjährigen Heidentags gewesen war.

Quelle: http://www.esoterik-magazin.net/html/heidentag_2004.html

 

Bildergalerie zum 4. Heidentag