Ätherische Öle und Aromatherapie

Was sind ätherische Öle?

So wie Mensch und Tier ihren individuellen Geruch besitzen, so senden auch Pflanzen ihren kennzeichnenden Duft aus. Im Laufe des Wachstums der Pflanze nehmen die Intensität und damit die Reichweite des Duftes zu, und sind die Blätter und Blüten ausgebildet, verströmt sie ihren intensivsten Duft. Diese spezifischen Duftstoffe der Pflanzen stellen den Kontakt zur Umwelt her, sie dienen zum Anlocken von Insekten (zur Bestäubung), zur Abwehr von Schädlingen (Pilze, Bakterien, Viren) und sind an der Regulierung des Pflanzenstoffwechsels beteiligt.

Der Duft beruht auf dem Gehalt an ätherischen Ölen, die von vielen Pflanzen in Öldrüsen gebildet und in Form winziger Öltröpfchen in unterschiedlicher Menge gespeichert werden. Die Drüsen finden sich in und an verschiedenen Pflanzenteilen, neben Blüten und Blättern kommen sie auch an den Fruchtschalen und in den Samen, Wurzeln, Rinden, Harzen und Hölzern vor. In der Regel produziert eine Pflanze ein charakteristisches ätherisches Öl, es gibt aber auch Pflanzen, die in unterschiedlichen Pflanzenteilen verschiedene ätherische Öle bilden und einlagern (z.B. der Orangenbaum).

Die Bezeichnung „ätherisch“ ist auf das griechische „Aither“ zurückzuführen und wird als „Himmelsluft“ übersetzt. Für die griechischen Gelehrten war Äther das Fünfte Element (neben Feuer, Wasser, Luft und Erde), eine feinstoffliche, unvergängliche Ursubstanz, die alles durchdringt. Der Geschichtsforschung nach, gelangten mündliche und schriftliche Überlieferungen von den Ägyptern über die Araber und Griechen zu den Römern und verbreiteten sich im Mittelalter unter den Alchimisten. Als „Quinta Essentia“ oder „Quintessenz“ bezeichneten diese das Element, was sich aus den lateinischen Wörtern „quintus“ = „fünfter“ und „essentia“ = „Wesen“ zusammensetzt, also das „Fünfte Wesen“ bedeutet.

Auch in unserem heutigen Sprachgebrauch stehen „essentiell“ und „Essenz“ für das Wesentliche, ein lebensnotwendiger Bestandteil, als Kern oder Geist einer Sache. „Duftstoffe, die aus Pflanzen hergestellt werden, tragen die Bezeichnung „Essenz“, weil sie der „Pflanzengeist“ sind, der den Pflanzen gleichsam als ihre Seele … entzogen wird.“ (Helmut Werner, 1993, S.268)

In den ätherischen Ölen sind die charakteristischen Eigenschaften der Pflanzen, deren Lebenskraft und gespeicherte Energie enthalten. „Die Essenz einer Pflanze ist wie ihre Persönlichkeit.“ (Robert B. Tisserand, 1994, S.13)

Die Auswahl eines ätherischen Öls

Bei der Wahl des Öls spielt die persönliche Zuwendung oder Ablehnung eine große Rolle. Da aufgrund ähnlicher Zusammensetzungen viele Öle die gleiche oder ähnliche Wirkung haben, läßt sich aus einem umfangreichen Sortiment auswählen.

Zuerst wird eine Geruchsprobe durchgeführt, indem man flüchtig an der Ölflasche riecht. Wenn man nun für ein paar Sekunden die Augen schließt – träumt und unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen zaubert, dann weiß man auch ohne wissenschaftliche Beweise: ,diesen Duft mag ich!’. Und wenn man den Duft nicht mag, hat man dennoch sein „Duftgedächtnis“ erweitert. Überhaupt sollte man jede sich bietende Möglichkeit nutzen, neue Duftnuancen kennen zulernen. Bald gelingt eine bessere Wahrnehmung und zunehmende Differenzierung der Düfte.

Nun wird noch ein Verträglichkeitstest durchgeführt: Eine geringe Menge aus Trägeröl und höherer Konzentration ätherisches Öl wird gemischt und in der Armbeuge verrieben. Treten nach ca. 15 Minuten keine Hautreizungen auf, kann das Öl angewandt werden.

Eine anregende Übung zum Umgang mit den Düften und Gerüchen

Ein Blatt Papier mit drei Spalten vorbereiten. In die erste Spalte die ätherischen Öle mit den charakteristischen Eigenschaften schreiben. In die zweite Spalte alle spontanen Einfälle zu dem Geruch niederschreiben. In die dritte Spalte die Erinnerungen aufschreiben, diese können bis weit in die Kindheit zurückreichen. Vielleicht erfahren wir dadurch auch, warum wir einen bestimmten Duft mögen oder nicht mögen.

 

Was ist Aromatherapie?

Der Begriff „Aromatherapie“ wurde erstmals von dem französischen Chemiker Renè-Maurice Gattefossé in seinen Werken „Aromatherapie“ und „Essentielle Antiseptika“ verwendet. Er bedeutet wörtlich übersetzt „Gewürzpflege“, abgeleitet von den griechischen Wörtern „aroma“ = „Gewürz“ und „therapeia“ = „pflegen“, „dienen“. Die „Pflege mit Gewürzen“ bezeichnet die kontrollierte Anwendung ausgesuchter hochkonzentrierter, pflanzlicher Essenzen, die ätherischen Öle. Sie werden gezielt zur Heilung und Linderung von Krankheiten, zur Stärkung des Immunsystems und zur Regenerierung und Gesunderhaltung des Körpers eingesetzt.

Die Aromatherapie ist ein Teilgebiet der Pflanzenheilkunde, der Phytotherapie, deren Wurzeln bis ins Altertum zurückreichen. Durch zahlreiche Überlieferungen (Funde, Wandmalereien, Aufzeichnungen) konnte belegt werden, dass bereits vor Jahrtausenden bei den Ägyptern, Arabern, Griechen, Römern, Indern, Chinesen und auch bei den Kelten und Germanen duftende Substanzen pflanzlicher Herkunft Verwendung fanden. Getrocknete Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln, aromatische Balsame und ätherische Öle wurden in verschiedenen Lebensbereichen benutzt: zu religiösen Zeremonien, in der Medizin, zur Meditation und zur Körperpflege.

Die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse wurden von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt. So verhalf bspw. der englische Arzt und Astrologe Nicholas Culpepper in einem 1649 veröffentlichten Kräuterbuch der Anwendung duftender Pflanzenstoffe zu größerer Popularität.

Mit den Fortschritten in der Chemie konnten im 19. Jahrhundert die ersten Inhaltsstoffe der Essenzen analysiert werden. Bis heute werden umfangreiche naturwissenschaftliche Untersuchen durchgeführt, die das überlieferte Wissen um die Wirkung der Pflanzenstoffe und ihrer Anwendungsgebiete wiederholt bestätigten und mit neuen Erkenntnissen bereichern konnten. Informationen zu den Forschungsergebnissen hat der Aromaexperte Bob Harris in einer Datenbank zusammengestellt, die auch im Internet (www.essentialoilresource.com) abrufbar ist.

Mit der weiteren Entwicklung der Wissenschaft der Chemie ging der Glaube an eine Wechselwirkung zwischen Materie und Geist verloren, die natürlichen Essenzen wurden verdrängt. Stattdessen verwendete man (bereits 1860) künstlich hergestellte Substanzen. Auch die reinen ätherische Öle, die zunächst noch in der Parfümindustrie Verwendung fanden , erlagen dem Siegeszug der Chemie. Erst durch die Werke einzelner Personen wie Madame Maury, die in den fünfziger Jahren mehrere Aromatherapie – Krankenhäuser gründete, gelangte ein neues Gesundheitsbewußtsein zu den Menschen und der verloren gegangene Glaube an die natürlichen Heilmittel erwachte wieder. Diese Renaissance der natürlichen Duftstoffe zeigt das große Bedürfnis nach eigenen Erfahrungen ohne Bevormundungen.

Die Aromatherapie kennzeichnet heute als Naturheilverfahren, neben dem Einsatz von natürlichen Substanzen, die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen. Dabei wird nicht nur das lokale Symptom behandelt, sondern alle Faktoren werden berücksichtigt, die den Menschen körperlich und seelisch beeinflussen. Körper, Geist und Seele werden als untrennbare Einheit betrachtet und das Ziel der Behandlung ist der Ausgleich von Gegensätzen und die Harmonie zwischen ihnen. Ein ausgeglichener Mensch hat ein gestärktes Immunsystem und ist weniger anfällig für Krankheiten.

Die Aromatherapie wird heute eingesetzt zur:

Äußerlicher Anwendung: Aromamassagen, Bäder, Kompressen, Inhalationen, Körperpflegeprodukte

Innerliche Anwendung: Tees, Tinkturen, Verabreichung als Arzneimittel in Form von Kapseln und Ampullen, Verwendung als Gewürz

Die Verwendung der hochkonzentrierten Substanzen verlangt, neben der genauen Kenntnis der Eigenschaften und Wirkungsweisen, eine sorgfältige Auswahl und Dosierung. „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ schrieb Paracelsus, denn eine Überdosierung oder der unsachgemäße Gebrauch können zu unerwünschten Nebenwirkungen führen und dem Körper schaden. Darüber hinaus sind anatomische Kenntnisse und das Wissen um die Vorgänge im menschlichen Körper notwendig sowie die Berücksichtigung individueller Gegebenheiten.
Wer ätherische Öle verwendet oder sogar selbst Körperöle und Kosmetik herstellen möchte, sollte folgende Voraussetzungen beachten:

  • Grundkenntnisse der Hautphysiologie
  • Sorgfältige Auswahl der Rofstoffe und Rezepte
  • Zeit und Geduld
  • Beachtung der Regeln zur Zubereitung, Lagerung usw.

Vor jeder Anwendung sollte der Hautzustand neu beurteilt werden, dabei sollten Kriterien wie der Gemütszustand, Durchblutung, Fett- und Feuchtigkeitsgehalt, Zustand der Poren, Spannungszustand und die Umwelteinflüsse berücksichtigt werden.

 

Eigenschaften, Wirkungen und Inhaltsstoffe ätherischer Öle

Eigenschaften

Ätherische Öle sind Duftstoffe, die in Form winziger Öltröpfchen in den Blüten, Blättern, Samen, Hölzern und Wurzeln in unterschiedlichen Mengen eingelagert sind. Sie sollen Insekten anlocken (zur Bestäubung), Mikroorganismen abwehren , Kontakt zur Umwelt herstellen und den Pflanzenstoffwechsel mit regulieren. Sie enthalten alle charakteristischen Merkmale der Pflanze und stellen somit die Essenz, den Geist der Pflanze, dar.

Die ätherischen Öle sind keine fetten Öle, sondern intensiv riechende, leicht entzündbare und hochkonzentrierte Substanzen, die sich schnell verflüchtigen, wenn Sie mit Sauerstoff in Berührung kommen. Aufgrund ihrer hohen Konzentration werden sie sorgsam dosiert angewandt und dürfen niemals unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, da dies bei Überdosierung zu Hautreizungen führt. Ätherische Öle sind fettlöslich, so dass sich zum Verdünnen eine fetthaltige Basissubstanz eignet. Für eine Massage verwendet man dafür Pflanzenöle, die so genannten Trägeröle.

Die meisten Essenzen sind farblos, klar und bei Zimmertemperatur flüssig. Es gibt aber auch gelb- (Zitrusöl), rot- (Benzoe), blau- (Kamille) und grünfarbige (Rose) ätherische Öle, sowie Öle, die bei Zimmertemperatur fest sind und erst erwärmt werden müssen, um sie richtig dosieren zu können (Bulgarisches Rosenöl).

Ätherische Öle sind komplizierte chemische Verbindungen, dabei ist in der Literatur von 20 bis über 200 Inhaltsstoffen die Rede. Dies sind hauptsächlich Alkohole, Aldehyde, Ester, Äther, Ketone, Oxide, Phenole und Terpene. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltsstoffe ausschlaggebend für die spezifischen Wirkungsweisen und Duftnoten ätherischer Öle sind. Je nach Herkunftsland unterscheiden sich auch innerhalb einer Pflanzenart die chemische Zusammensetzung, der Duft und die gespeicherte Menge an ätherischem Öl, obwohl die Pflanzen botanisch völlig identisch sind. Dies ist abhängig von den Klimabedingungen, der Bodenbeschaffenheit, der Anbaumethode und der Erntezeit. Zwei gleiche Pflanzen können nicht nur unterschiedlich duften, ihr Öl kann auch eine unterschiedliche Wirkung erzielen. Man spricht dann vom Chemotyp der Pflanze.
Wirkungen

Ätherische Öle wirken vielfältig auf den menschlichen Organismus. Meist ist ein bestimmter Inhaltsstoff für die Wirkungsweise verantwortlich. Da die Stoffe in verschiedenen Ölen enthalten sind, kann, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen, aus mehreren ätherischen Ölen ausgewählt werden, je nach der individuellen Duftvorliebe.

Wissenschaftlich nachgewiesene Wirkungen sind:

  • Antibakterielle, fungizide und antivirale Wirkung
    Sie wirken desinfizierend, d.h. gegen Bakterien, Pilze und Viren. Fast alle Hauptbestandteile (Phenole, Terpene, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Ester) haben eine antiseptische Wirkung.
  • Schleimlösende und auswurffördernde Wirkung
    Dies sind ätherische Öle, die vor allem Terpene, Ketone und Oxide enthalten.
  • Krampflösende Wirkung
    Diese ätherischen Öle sind reich an Phenolen, Ester und Ether.
  • Endzündungshemmende und beruhigende Wirkung
    Diese ätherischen Öle weisen einen hohen Anteil an Terpenen, Ketonen, Aldehyden und Oxide auf.
  • Belebende und durchblutungsfördernde Wirkung
    Diese ätherischen Öle enthalten viele Alkohole, Ester, Phenole und Terpene.
  • harmonisierende und hautpflegende Wirkung
    Diese Wirkungen werden Alkoholen und Estern zugeschrieben.

Die Öle wirken also, je nach chemischer Zusammensetzung, pharmakologisch, physiologisch und psychisch. Pharmakologisch bedeutet, daß chemische Veränderungen im Körper, bei einzelnen Organen hervorgerufen werden, daß Hormone und Enzyme angeregt oder beruhigt werden können. Physiologisch bedeutet, daß der gesamte Organismus angeregt oder beruhigt wird, ohne den Hormonhaushalt zu verändern. Psychische Reaktionen treten auf, wenn direkt der Duftsinn aktiviert wird, wenn wir also riechen oder in erhöhter Konzentration Düfte inhalieren.

Wirkungen im Körper:

  • Ausscheiden von Giften
  • Anregung der Selbstheilungskräfte im Menschen
  • Keimtötende Kräfte zur Bekämpfung von Viren und Bakterien
  • Regulierung des Hormonhaushaltes durch hormonähnliche Substanzen in den Ölen
  • Erneuerung von Körperzelle
  • Anregung der Lebensenergie, der Sinnlichkeit und der Sexualität
  • Beeinflussung der Gehirnfunktionen: Bewußtsein, Logik, Aufmerksamkeit, Konzentration und Intuition
  • allgemeine Stärkung des Immunsystems

Wirkungen über die Haut:

  • antiseptische Wirkungen bei Insektenstichen, kleinen Schnittwunden, Pickeln usw.
  • entzündungshemmend bei Schwellungen, Blütergüssen, entzündeten Wunden
  • pilztötend bei Schweißfüßen, Fadenpilzinfektionen
  • wundheilend bei Verbrennungen, Narben, kleinen Schnittwunden
  • desodorierend bei starkem Schwitzen
  • parasitentötend und insektenabwehrend bei Mücken, Motten, Zecken, Läusen, Ameisen

Zusammengefaßt heißt das, die Aromatherapie kann krankheitsvorbeugend, heilend, lindern und pflegend sein. Und – das ist das Beste an dieser Behandlungsform – man kann sich dabei so richtig schön verwöhnen (lassen).

Zuordnung ätherischer Öle zu den Wirkungsweisen

  • anregend (bei geistiger Erschöpfung und Unlust)
    Eukalytus, Fenchel, Lemongras, Limette, Minze, Pfeffer, Rosmarin, Zitrone
  • angstlösend (entspannt Körper und Geist)
    Bergamotte, Geranie, Lavendel, Muskatellersalbei, Patchouli, Pfeffer, Rose
  • antidepressiv (hebt die Stimmung)
    Bergamotte, Geranie, Jasmin, Lavendel, Neroli, Patchouli, Rose, Rosmarin, Salbei, Ylang-Ylang
  • Anti-Stress
    Benzoe, Bergamotte, Cedernholz, Muskatellersalbei, Rosenholz, Sandelholz, Zeder
  • aphrodisisch (Anregung des Geschlechtstriebes)
    Jasmin, Lavendel, Muskatellersalbei, Neroli, Patchouli, Pfeffer, Rose, Sandelholz, Thymian, Vetiver, Wacholder, Ylang-Ylang
  • ausgleichend
    Lavendel, Neroli, Orange
  • belebend
    Basilikum, Rosmarin, Wacholder
  • beruhigend (bei Nervosität und Hysterie)
    Benzoe, Lavendel, Myrrhe, Neroli, Patchouli, Rose, Sandelholz, Ylang-Ylang
  • betäubend (erleichtert Träume)
    Muskatellersalbei, Neroli
  • blutdruckerhöhend
    Rosmarin, Thymian
  • blutdrucksenkend
    Lavendel, Muskatellersalbei, Rose, Ylang-Ylang
  • desinfizierend
    Bergamotte, Cajeput, Eukalyptus, Lavendel, Nelke, Rosmarin, Sandelholz, Thymian, Wacholder, Weihrauch, Zimt, Zitrone
  • desodorierend
    Benzeo, Bergamotte, Eukalyptus, Lavendel, Limette, Neroli, Patchouli, Zypresse
  • entspannend
    Lavendel, Muskatellersalbei, Rosenholz
  • erfrischend (bei körperlicher Müdigkeit)
    Bergamotte, Basilikum, Eukalyptus, Lavendel, Lemongras, Limette, Minze, Myrte, Zitrone, Zypresse
  • euphorisierend (födert Ekstase des Körpers und des Geistes)
    Jasmin, Lorbeer, Muskatellersalbei, Neroli, Ylang-Ylang
  • harmonisierend (zugleich beruhigend, ermunternd und ausgleichend)
    Bergamotte, Eisenkraut, Geranie, Jasmin, Lavendel, Mandarine, Myrte, Orange, Petitgrain, Zedernholz
  • konzentrationsfördernd (erfrischt und klärt den Geist)
    Bergamotte, Basilikum, Eisenkraut, Eukalyptus, Lavendel, Lemongras, Melisse, Minze, Myrte, Patchouli, Petitgrain, Pfeffer, Rosmarin, Zitrone
  • Meditation
    Lavendel, Muskatellersalbei, Myrte, Rose, Wacholder, Weihrauch, Zedernholz
  • nervenstärkend
    Basilikum, Lavendel, Muskatellersalbei, Rosmarin
  • schlaffördernd
    Jasmin, Geranium, Lavendel, Myrte, Neroli, Orange, Petitgrain, Rose, Zedernholz
  • schleimlösend
    Anis, Cajeput, Myrrhe
  • stimmungserhellend
    Basilikum, Bergamotte, Lavendel, Muskatellersalbei, Neroli, Patchouli, Rose, Sandelholz, Ylang-Ylang
  • tröstend
    Benzoe, Bergamotte, Muskatellersalbei, Orange, Rose
  • gegen Mücken und Fliegen
    Eucalyptus, Lavendel, Lemongras, Nelke, Cedernholz
  • gegen Motten und Ungeziefer
    Benzoe, Lavendel, Lemongras, Patchouli, Vetiver, Cedernholz

 

Inhaltsstoffe

Aldehyde
organische Verbindungen, die durch Dehydrierung (Abspaltung) von Wasserstoff) von Alkoholen entstehen, antiseptisch, entzündungshemmend, beruhigend, enthalten in: Geranium, Zitrone, Neroli, Myrte, Zimt

Äther
organische Verbindungen, bei denen zwei gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffatome über ein Sauerstoffatom miteinander verbunden sind. entkrampfend, ausgleichend, antidepressiv, enthalten in: Basilikum, Zeder, Anis

Ester
chemische Verbindungen, die aus einem Alkohol und einer Säure unter Wasserabspaltung entstehen, ausgleichend, entspannend, krampflösend, fungizid, enthalten in: Lavendel, Bergamotte, Muskatellersalbei

Ketone
organische Verbindungen, die mindestens eine an zwei Kohlenwasserstoffatome gebundene Carbonylgruppe enthalten, schleimlösend, beruhigend, desinfizierend, stärkend, enthalten in: Fenchel, Jasmin, Pfefferminze

Oxide
Verbindungen von chemischen Elementen mit Sauerstoff, entzündungshemmend, schleimlösend, enthalten in: Teebaum, Rosmarin, Eukalyptus

Phenole
Verbindungen, die einen Benzolkern enthalten, an dem ein oder mehrere Wasserstoffatome von Hydroxylgruppen gebunden sind, antiseptisch, stärkend, durchblutungsfördernd, krampflösend, enthalten in: Bohnenkraut, Thymian, Nelke

Terpene
Gruppe von Kohlenwasserstoffen, deren Kohlenstoffskelett sich vom Isopren ableiten lässt, antiseptisch, anregend, entzündungshemmend, antiviral, enthalten in: Orange, Bergamotte, Kiefer, Geranium

Durch die Identifizierung der Inhaltsstoffe gelang es auch, Essenzen synthetisch herzustellen. Langjährige Erfahrungen vieler Aromatherapie-Experten zeigen auf, dass die künstlichen Produkte die natürlichen Aromastoffe nicht nachahmen können, dass sie nicht die volle Wirkung entfalten und es verstärkt zu allergischen Reaktionen bei der Anwendung kommt. Dazu schrieb M. Huerre bereits 1919: „Es reicht nicht aus, die hauptsächlichen chemischen Elemente einer Pflanzenflüssigkeit, die wir analysiert haben, künstlich miteinander zu verbinden, um damit die gleiche Wirkung zu erzielen wie mit dem natürlichen Pflanzensaft.“. Wenngleich die Wirkung eines ätherischen Öls seinen Hauptkomponenten zugeschrieben wird, belegen neue Forschungen, dass auch Spurenkomponenten an der vollen Wirksamkeit beteiligt sind, diese fehlen aber in den künstlichen Ölen.

 

Gewinnungsverfahren

Aufgrund der verschiedenen Vorkommen von ätherischen Ölen in den Pflanzen wurden verschiedene Gewinnungsverfahren entwickelt, die neben dem Anbaugebiet und dem Zeitpunkt der Ernte auch einen großen Einfluss auf die Qualität des gewonnen ätherischen Öls haben.

Das gebräuchlichste Verfahren ist die Wasserdampfdestillation. Die zerkleinerten Pflanzen werden über einen Wasserbehälter, unter dem sich eine Heizquelle befindet, auf ein Gitter gelegt. Der aufsteigende Wasserdampf löst die ätherischen Öle und trägt sie mit sich. In einem Kondensationsrohr wird der Dampf abgekühlt und in einem Behälter werden Wasser und ätherische Öle aufgefangen. Da die ätherischen Öle eine geringere Dichte als Wasser haben, vermischen sie sich nicht, sondern schwimmen auf der Oberfläche in Form kleiner Öltropfen. Sie werden anschließend abgeschöpft oder in einer sogenannten Venetianischen Flasche getrennt.

Je langsamer und schonender die Destillation durchgeführt wird, desto besser ist die Qualität. Bei einer langsamen Destillation können auch Bestandteile der Pflanze, die nur schwer verdunsten, in die Essenz übergehen. Bei einer schonenden Destillation bleiben die druck- und hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe erhalten.

Die Extraktion ist ein weiteres Gewinnungsverfahren, wobei hier noch zwischen der Enfleurage, der Mazeration und der Gewinnung durch chemische Lösungsmittel unterschieden wird.

Die Enfleurage ist ein sehr aufwendiges Verfahren, schwer isolierbare oder sehr feine Blütenöle zu gewinnen, die sich durch die Wasserdampfdestillation nicht gewinnen lassen. Bei der Enfleurage werden die Blütenöle empfindlicher Pflanzen auf Glasplatten, die mit Schweinefett oder Butter bestrichen sind, gelegt und übereinander geschichtet. Die Blüten werden regelmäßig durch Neue ersetzt. Dieser Vorgang dauert mehrere Wochen, bis das Fett mit dem Blütenöl gesättigt ist. Anschließend wird es mit Alkohol aus dem Fett extrahiert, dieser wird dann zum Abschluss verdampft. Da dieses Verfahren sehr aufwendig ist, sind die gewonnenen Öle (z.B. Jasmin) sehr teuer.

Bei der Mazeration werden die verwendeten Pflanzenteile zunächst zerkleinert. Anschließend legt man sie in warmes Pflanzenöle ein. Wie bei der Enfleurage werden die Blüten und Blätter mehrmals abgeschöpft und durch Neue ersetzt, bis dass Trägeröl gesättigt ist. Bevor die neuen Blüten und Blätter eingelegt werden, wird das Pflanzenöl stets erwärmt.

Anstelle des Pflanzenöls werden auch chemische Lösungsmittel dem zerkleinerten Pflanzenteilen zugesetzt und erwärmt. Haben sich die ätherischen Öle aus den Pflanzen- teilen gelöst, werden sie vom Lösungsmittel durch Alkohol extrahiert.

Bei dieser Methode können Rückstände der verwendeten Lösungsmittel, die z.B., giftige Substanzen sind, wie Hexan, Petroläther, Tetrachlormethan, nicht vollständig entfernt werden und verbleiben in der Essenz. Öle, die durch chemische Lösungsmittel gewonnen wurden, dürfen keinesfalls innerlich eingenommen werden, denn die enthaltenen chemischen Rückstände können Allergien verursachen und das Immunsystem schwächen.

Die ätherischen Öle von Zitrusfrüchten (Orangen, Zitronen, Grapefruit, …) werden durch das Auspressen der Fruchtschalen, ohne zusätzliche Hitzezufuhr, gewonnen. Bei dieser sogenannten Kaltpressung darf keine Hitze zugefügt werden, weil sonst wertvolle Inhalts- stoffe der empfindlichen Essenzen verloren gehen.

Über die Pressung können auch Spritzmittelrückstände in die Essenz gelangen. Deshalb ist es ratsam beim Kauf von Zitrusölen darauf zu achten, dass die Pflanzen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.

Um zu verdeutlichen, welch kostbare Naturprodukte uns zur Verfügung stehen, hier eine Auswahl, wie viel Pflanzenmaterial notwendig ist, um 1 Liter ätherisches Öl herzustellen:

Jasmin-Öl – ca. 8 Millionen Blüten, Orangen-Öl – ca. 200 – 300 kg Schalen, Rosen-Öl – ca. 5000 kg Blütenblätter

 

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Ätherische Öle werden aus lebenden Organismen gewonnen, sie sind somit im Laufe der Zeit Zersetzungsprozessen unterworfen und haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Allerdings variiert die Haltbarkeitsdauer, so dass zwischen kurz – und langlebigen Ölen unterschieden wird. Zu den Kurzlebigen zählen die Zitrusöl (z.B. Bergamotte), die etwa 1 bis 1½ Jahre haltbar sind, zu den Langlebigen, wovon einige mit zunehmenden Alter noch einen Reifeprozess erfahren, zählen z.B. Patchouli, Rosenöl und Zypressenöl.

Um ihre Wirksamkeit und Qualität lange zu gewährleisten, müssen die ätherischen Öle vor Licht, Luft und Hitze geschützt aufbewahrt werden. Den besten Schutz bieten die so genannten Lichtschutz-Gläser, die aus braunem, grünem oder blauem Glas hergestellt werden. Sie schützen vor UV-Strahlen, wodurch die Zersetzung verlangsamt wird. Hochwertige Öle werden bereits in den dunklen Glasflaschen angeboten. Auch die selbst hergestellten Ölmischungen sollten in Braunglasflaschen abgefüllt und aufbewahrt werden. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen, ab 1 ml.

Da die ätherischen Öle mit Sauerstoff reagieren, d.h. sie verdunsten bei Luftzufuhr, empfiehlt es sich, die Gläser immer gut verschlossen zu halten und nur zur Entnahme einiger Tropfen kurzzeitig zu öffnen.

Ätherische Öle vertragen keine hohen Temperaturschwankungen, sie sollten daher keinen Wärmequellen ausgesetzt werden. Auch beim Einkauf im Geschäft ist zu beachten, dass die ätherischen Öle nicht neben der Heizung oder im Schaufenster stehen und somit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Ein kühler und dunkler Ort, bei Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad, ist der beste Lagerplatz.

Die ätherischen Öle, Trägeröle und Ölmischungen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Verändern sie ihre Farbe, ihren Duft oder riechen ranzig, werden sie trübe und flocken aus, haben sie an Wirkung verloren und sind nicht mehr für die Massage geeignet.

 

Anwendungen

Ätherische Öle kann man äußerst vielfältig anwenden. Es ist allerdings zu beachten, dass Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können und einige ätherische Öle in bestimmten Lebenssituationen (Schwangerschaft, Krankheit) nur eingeschränkt oder überhaupt nicht verwendet werden dürfen.

Aromalampen

Die bekannteste Anwendung der ätherischen Öle erfolgt in der Aromalampe. Zuerst wird die Schale mit Wasser gefüllt. Destilliertes Wasser eignet sich am besten, so werden Kalkablagerungen in der Schale vermieden. Nun werden ca. drei bis acht Tropfen des ätherischen Öles, je nach Raumgröße, in das Wasser gegeben und anschließend die Kerze angezündet.

Die ätherischen Öle verdunsten und werden über den Wasserdampf in den Raum abgegeben, was eine gleichzeitige Befeuchtung und Beduftung des Raumes bewirkt. Deshalb ist es auch wichtig, dass sich genügend Wasser in der Verdunstungsschale befindet. Durch diese Anwendung wird die Atemluft gereinigt und das Raumklima verbessert. Die Duftlampe sollte jedoch nur ein paar Stunden brennen, da durch den ständigen Einsatz auch ungewünschte Wirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit hervorgerufen werden können. Nach jeder Benutzung sollte die Aromaschale gereinigt werden, so daß keine Ablagerungen bzw. chemischen Reaktionen hervorgerufen werden.

In Wohnräumen sind Öle mit harmonisierender Wirkung zu empfehlen, die eine angenehme, freundliche, entspannende und ausgleichende Atmosphäre schaffen. Geeignet sind beispielsweise Geranium, Rose, Bergamotte oder Neroli.

Bei Erkältungskrankheiten sind Öle wie Eucalyptus, Zitrone, Latschenkiefer und Tymian oder eine Mischung von diesen Ölen geeignet.

Ein Raumduft bei starkem Zigarettenrauch ist eine Mischung aus Edeltanne, Lemongras, Melisse und Mandarine.

Eine Duftmischung mit beruhigender Wirkung kann aus Zimt, Mandarine, Lavendel, Sandelholz und Bergamotte bestehen.

Für Arbeitsräume zu Hause, im Büro oder im Auto sind Öle mit einer anregenden und erfrischenden Wirkung empfehlenswert. Hierzu zählen u.a. Bergamotte oder Geranie. Ein guter Raumduft zur Konzentrationsförderung ist eine Mischung aus den Ölen: Bergamotte, Latschenkiefer, Lavendel und Zitrone. Auch in der Arztpraxis wird die Aromalampe erfolgreich verwendet, etwa indem eine beruhigende Wirkung erzielt wird.

Duftsteine

Duftsteine sind zum einen hervorragend im Kleiderschrank (Mottenschutz) zu verwenden oder aber für Reisen – im Auto oder im Hotelzimmer. Sie geben dem Ort, wo man sich aufhält sofort eine persönliche Note. Dazu tropft man, je nach Raumgröße, einige Tropfen ätherisches Öl auf den Duftstein. Am besten eignen sich dazu dünnflüssige Öle.

Auch Duftsteine sollten regelmäßig, etwa mit Alkohol, gereinigt werden.

Potpourris und Duftsäckchen

Ätherische Öle können zum Bedurften von Potpourris, Duftsäckchen oder getrockneten Sträußen verwendet werden.

Als “Potpourri” bezeichnet man eine Mischung aus getrockneten Blüten, Blättern, Kräutern, Gewürzen, Hölzern und Harzen. Sie dienen zur natürlichen Beduftung von Räumen oder Kleiderschränken und natürlich auch als Zimmerschmuck. Zur Dekoration werden auch nichtduftende Gegenstände wie Samenkapseln und Muscheln uvm hinzugefügt.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das Potpourri ohne künstliche Parfümstoffe ist, und nur den Eigenduft der Blüten und Gewürze verströmt.

Die einfachste Variante besteht darin, einige Tropfen ätherischer Öle über die getrockneten Pflanzenteile zu geben, vorsichtig schütteln und über einen Heizkörper (z.B. auf die Fensterbank) stellen.

Um eine langanhaltende Duftwirkung zu erzielen, bedarf es einer längeren Vorbereitungszeit. Zunächst mischt man einige Tropfen ätherischer Öle mit z.B. gemahlenen Kräutern. Diese Mischung gibt man dann unter das Potpourri und verschließt es in einem luftdichten, dunklen Gefäß. Dies lässt man nun an einem dunklen Ort ca. 2 Wochen ziehen, wobei es ab und zu vorsichtig geschüttelt werden sollte. Anschließend wird es in eine Schale umgefüllt.

Für Potpourris empfiehlt es sich ätherische Öle mit einer langsamen Verdunstungs- geschwindigkeit auszuwählen. Dazu gehören z.B. Patchouli, Sandelholz, Benzoe oder Zedernholz. In einer Ölmischung haben diese Öle auch die Eigenschaft , leicht flüchtige Düfte an sich zu binden und sollten daher als Basis nicht fehlen.

Inhalationen

Bei Erkältungen empfiehlt sich ein Dampfbad. Die wohltuenden Düfte werden inhaliert. In eine große Schüssel wird heißes, kein kochendes Wasser gegossen und anschließend das ätherische Öl dazugeben. Als Orientierungshilfe wird in der Literatur etwa eine Menge von 6 Tropfen Öl auf einen Liter Wasser angegeben. Nun beugt man sich über die Schüssel und deckt sich mit einem großen Handtuch ab. Der aufsteigende Dampf wird tief inhaliert. Dabei ist es ratsam, die Augen zu schließen, da ansonsten eine Reizung der Augen hervorgerufen werden kann. Die Anwendung sollte zwei bis dreimal täglich etwa 10 Minuten erfolgen.

Es gibt auch noch die Form der „trockenen Inhalation“. Hier werden auf ein Taschentuch oder auf das Kopfkissen etwa drei Tropfen des ätherischen Öls gegeben. Diese Anwendung erfolgt bei Erkältungen, Schlafstörungen aber auch Kreislaufproblemen oder leichten Schockzuständen sowie bei Reise- und Seekrankheit (bei auftretender Übelkeit im Auto, Flugzeug oder Schiff).

Badezusatz

Werden ätherische Öle als Badezusatz verwendet, ist unbedingt zu beachten, daß die Öle nicht wasserlöslich sind, sondern auf der Wasseroberfläche schwimmen und zu Hautreizungen führen können. Deshalb wird zur Lösung ein Emulgator verwendet. Natürliche Emulgatoren sind Milch oder Honig. Diese verstärken gleichzeitig hautpflegende oder rückfettende Wirkungen von ätherischen Ölen. Des weiteren lassen sich auch Sahne oder Molke als Emulgator verwenden.

Das Vollbad ist eine einfache Anwendungsform mit riesigem Erfolg. Nicht umsonst sind seit jeher Bäder ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin. Sie dienen je nach dem gewählten Öl oder der Ölmischung zur Entspannung, zur Erholung, zur Belebung oder zur Reinigung.

Das Badewasser sollte eine Temperatur von etwas 35 bis 38 Grad haben. Je nach Emulgator werden zwei Eßlöffel bis 1/4 Liter mit etwa fünf bis zehn Tropfen Öl gemischt. Bevor diese Mischung in das Badewasser gegeben wird, erst die Wanne vollaufen lassen. Die Badedauer sollte 15 Minuten nicht überschreiten. Anschließend empfiehlt es sich, mindestens die Zeit der Badedauer entsprechend, gut eingepackt ins Bett zu legen.

Nach einem stressigen Arbeitstag gönnt man sich ein Bad mit beruhigender und entspannender Wirkung. Hierfür werden entweder je fünf Tropfen Sandelholzöl und Neroliöl oder 10 Tropfen Lavendelöl mit dem Emulgator vermischt und dem Wasser zugegeben. Für ein Bad mit stimmungsaufhellender und harmonisierender Wirkung können je 5 Tropfen Ylang-Ylang-öl und Geranienöl oder Ylang-Ylang-Öl und Jasminöl verwendet werden.

Sehr wirkungsvoll ist auch ein Fußbad. Vor allem im Sommer bei geschwollenen, brennenden, schmerzenden Füßen bewirkt ein Bad mit Lorbeeröl kleine Wunder. Es werden zwei bis fünf Tropfen Öl mit dem Emulgator vermischt und in das ca. 38 Grad warme Wasser gegeben. Eine Badedauer von 10 Minuten ist ausreichend, anschließend die Füße für weitere 10 Minuten in ein Handtuch einpacken und hochlegen.

 

Unterschiede bei Preisen und Inhaltsstoffen

Die Preisunterschiede zwischen den auf dem Markt angebotenen ätherischen Ölen setzen sich aus folgenden Hauptfaktoren zusammen:

Gewinnungsverfahren

Durch Anwendung von schonenden, aber zeitaufwendigen Verfahren wird die beste Qualität erreicht. Diese Essenzen sind teuer aber sehr hochwertig.

Werden Verfahren gewählt, bei denen die Ausbeute im Vordergrund steht, wirkt sich das negativ auf die Qualität der Essenz aus.

Unterschiedliche Ausbeute

Die verwendeten Pflanzenteile, wie Blüten, Blätter, Harz, Holz und Wurzeln, werden unterschiedlich stark von Öldrüsen und Kanälen durchzogen. Deshalb sind die erforderlichen Pflanzenmengen, die man beispielsweise für 1 Liter ätherisches Öl benötigt, sehr unterschiedlich:

  • für 1 Liter Eukalyptusöl benötigt man ca. 10 kg Eukalyptusblätter
  • für 1 Liter Lavendelöl benötigt man ca. 35 kg Lavendelblätter und -blüten
  • für 1 Liter Rosenöl benötigt man ca. 200 kg Rosenblätter und -blüten

Anbaugebiete

Es gibt die sogenannten historischen Anbaugebiete, wo bestimmte Pflanzen, aufgrund der Boden- und Klimabedingungen, optimal wachsen, besonders reich an ätherischen Ölen sind und eine größere Heilwirkung entfalten, z.B.:

  • Lavendel aus der “Haute Provence” in Frankreich,
  • Orangenblüten von der Küste Siziliens,
  • Rosen aus Bulgarien,
  • Zedern aus dem Libanon

Essenzen, die aus den Pflanzen dieser Regionen stammen, werden aufgrund der besseren Wirk- und Dufteigenschaften teurer gehandelt.

Anbauweise

Ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau sind teurer, aber enthalten dafür keine Spritzmittelrückstände, die in den Körperkreislauf gelangen können.

Pflanzenarten

Innerhalb einer Pflanzenart gibt es verschiedene Sorten, die zwar alle ätherische Öle enthalten, deren Zusammensetzung und Wirksamkeit aber völlig verschieden sein kann oder aber überhaupt nicht zum therapeutischen Einsatz verwendet werden kann.

Vergleicht man die Produkte, finden sich unterschiedliche Angaben hinsichtlich der Inhaltsstoffe und deren Anteile in einem ätherischen Öl. Diese Unterschiede sind natürlich bedingt und ergeben sich aus den verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Klimaverhältnissen und Anbaubedingungen. Des weiteren haben verschiedene Pflanzen derselben Art unterschiedliche Zusammensetzungen und werden dennoch unter dem gleichen Namen gehandelt.